Die moderne Medizin hat vieles hervorgebracht, wodurch Krebspatient:innen dauerhaft geheilt werden können. In manchen Fällen müssen Betroffene jedoch mit der Gewissheit umgehen lernen, dass die Krankheitssymptome nicht mehr ursächlich therapiert werden können und somit nebenwirkungsreiche Chemotherapien mehr Schaden als Nutzen bewirken. In dieser Situation kommt die Palliativmedizin zum Einsatz.
Die palliative Versorgung ist die ganzheitliche Behandlung von unheilbar kranken Patient:innen. Das vorrangige Ziel ist es, die Lebensqualität von Patient:innen und ihren Angehörigen zu verbessern. Besonders die Linderung und Vorbeugung von Schmerzen sowie die Behandlung körperlicher, seelischer, sozialer und spiritueller Belastungen stehen bei der palliativen Versorgung im Mittelpunkt. Nicht die Lebensdauer steht dabei im Fokus, sondern die Qualität der verbleibenden Lebenszeit.
Die Patient:innen sollen die Möglichkeit haben, die letzte Phase ihres Lebens lebenswert und in Würde zu gestalten und auf individuelle Art und Weise Abschied zu nehmen.
Die wenigsten Menschen möchten diese Zeit im Krankenhaus verbringen. Doch oft können Angehörige die Betreuung nicht alleine stemmen oder die Betroffenen möchten ihre Angehörigen nicht belasten. Dafür stehen den Erkrankten unterschiedliche stationäre und ambulante Einrichtungen zur Verfügung, die zu ihrer jeweiligen Situation am besten passen.
Eine Palliativstation ist eine Abteilung in oder an einem Krankenhaus, die sich auf die Palliativversorgung, Betreuung und Begleitung von Kranken spezialisiert hat. Hier nimmt sich ein interdisziplinäres Team aus Ärzt:innen, Psycholog:innen, Sozialarbeiter:innen, Seelsorger:innen und Pflegepersonal dem Wohlergehen der Betroffenen rund um die Uhr an. Ziel ist es, die Krankheits- und Betreuungssituation der Betroffenen so zu stabilisieren, dass sie wieder in ihr gewohntes Umfeld zurückkehren können.