Multiple Sklerose gilt bisher als chronisch und nicht heilbar. Es stehen aber verschiedene Therapien zur Verfügung. Dabei konzentriert sich die Behandlung der MS auf drei Ziele:
Zur Behandlung eines akuten MS-Schubs kommt Kortison zum Einsatz. Kortison hemmt Entzündungen und das Immunsystem. Dadurch kann das Medikament die Dauer eines Schubs verkürzen und die Beschwerden schneller abklingen lassen. Die MS-Kortisontherapie wird über eine Infusion in die Vene verabreicht. Die Behandlung erfolgt in der Regel an drei bis fünf aufeinanderfolgenden Tagen. Bei besonders schweren Schüben oder unzureichender Wirkung der Kortisontherapie kann auch eine sogenannte Plasmapherese oder Immunadsorption (Blutwäsche) infrage kommen. Dabei wird das Blut außerhalb des Körpers von den schädlichen Bestandteilen befreit, die die Schädigung der Nervenhüllen und damit die Beschwerden verursachen.
Multiple Sklerose (MS) ist eine fortschreitende Erkrankung, doch ein frühzeitiger Therapiebeginn kann Schübe verringern, Veränderungen im zentralen Nervensystem eindämmen und das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen. Du und deine Ärztin/dein Arzt habt die Wahl zwischen einer Vielzahl an Medikamenten, die zur Behandlung der MS eingesetzt und als verlaufsmodifizierende Therapien bezeichnet werden. Verlaufsmodifizierende Therapien sind für deinen gesamten Weg mit MS geeignet, vom Anfang der Erkrankung an. Für das bestmögliche MS-Management ist es oft hilfreich, mit der für dich passenden Therapie so früh wie möglich zu beginnen. Deine Ärztin/dein Arzt wird dich beraten und mit dir auch im Hinblick auf die Empfehlung in den Leitlinien, gemeinsam deine Möglichkeiten abwägen.
Ob du gerade mit deiner ersten Therapie beginnst oder das Medikament wechselst – es gibt dabei viel zu bedenken. Es ist wichtig, dass du und deine Ärztin/dein Arzt eine Vielzahl von Faktoren in die Therapieentscheidung einfließen lasst, zum Beispiel:
Jeder Mensch spricht anders auf eine Therapie an. Und eine Therapie, die heute bei dir wirkt, ist irgendwann vielleicht nicht mehr die richtige für dich. Sprich mit deiner Ärztin/deinem Arzt über alle deine Optionen, damit ihr die Therapie findet, die am besten zu dir passt.
Es gibt 3 Formen der Anwendung von Therapien: oral (zum Einnehmen), als Injektion (Spritze), und als Infusion. Hier findest du sie alle im Überblick, einschließlich einiger ihrer Vor- und Nachteile.
Oral (zum Einnehmen) - Du musst zu Beginn der Behandlung möglicherweise einen festen Dosis-Zeitplan einhalten, um allmählich die Tagesdosis zu erreichen (deine Ärztin/dein Arzt gibt dir hierzu gegebenenfalls ein Starterpaket des Medikaments)
Injektion (Spritze) – Diese Option gibt es in 2 Formen zur Behandlung der MS: subkutan oder intramuskulär.
Subkutane Injektionen erfolgen in die obere Hautschicht.
Intramuskuläre Injektionen erfolgen in den Muskel.
Deine Ärztin/dein Arzt kann bei der Verschreibung einer Therapie darauf achten, welche Anwendungsform am besten für dich geeignet ist. Es ist wichtig, dass du ihr/ihm sagst, von welcher Anwendungsform du dir am besten vorstellen kannst, dass sie gut in deinen Alltag und dein Leben passt.
Du weißt selbst am besten, was du dir von deiner MS-Therapie erhoffst und erwartest. Vielleicht ist dir die Art der Anwendung sehr wichtig, die Häufigkeit der Anwendung oder dass der Wirkstoff nach dem Absetzen der Therapie nicht lange im Körper verbleibt – dann solltest du darüber unbedingt mit deiner Ärztin/deinem Arzt sprechen. Gemeinsam könnt ihr entscheiden, welche Therapie am besten zu deinem Leben passt – jetzt in der Gegenwart, aber auch mit Blick auf die Zukunft.
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