Gesundheit und Emotionen sind eng miteinander verbunden. Gesundheitliche Probleme wie Schmerzen und Erschöpfung können wesentlichen Einfluss auf Emotionen haben und können Gefühle wie Sorge, Frustration und Traurigkeit auslösen. Viele Menschen bezeichnen derartige Emotionen als „Stress“. Es ist wichtig zu bedenken, dass Stress sich auch auf deine Gesundheit auswirken kann – auch auf deine MS-Symptome. Du musst daher lernen, deine Emotionen zu regulieren, indem du Stress regulierst und positive Emotionen in deinem Alltag förderst.
Schritt 1: Identifiziere deine Auslöser: Überlege, welche Situationen, Gedanken, Handlungen oder Symptome typische Auslöser für deinen Stress sind. Mit anderen Worten, wodurch fühlst du dich gestresst?
Schritt 2: Beurteile deine Reaktion: Überlege jetzt, nachdem du einige deiner Auslöser identifiziert hast, wie du in der Regel auf Stress reagierst.
Die Beantwortung dieser Fragen kann dir helfen herauszufinden, was du an deiner Reaktion auf Stress ändern möchtest.
Schritt 3: Entwickle einen Plan: Entwickle mit den Informationen aus den Schritten 1 und 2 einen Plan für den Umgang mit auftretenden Auslösern, um deinen Stress zu verhindern oder zu mindern. Du kannst das Arbeitsblatt Stressmanagementplan als Unterstützung beim Erstellen deines Plans verwenden.
Schritt 4: Wende deinen Plan an: Stressmanagementpläne können verwendet werden, um Stress zu vermeiden und zu mindern.
Ein Plan wird nicht deine Herausforderungen beseitigen, aber er wird:
Einige wichtige Hinweise für die Verwendung deines Plans:
Ein Teil des Stressmanagements ist die Reduzierung negativer Emotionen, wie oben beschrieben. Der beste Weg zur Bewältigung von Stress ist jedoch, negative Emotionen zu verringern UND positive Emotionen zu verstärken. Wie du aus deinem eigenen Leben weißt, können selbst bei der Bewältigung der Herausforderungen von MS positive Emotionen auftreten. Positive Emotionen sind alle Emotionen, die sich „gut anfühlen“. Beispiele für positive Emotionen sind Freude, Glück, Humor, Zufriedenheit, Vertrauen, Ruhe, Ausgelassenheit oder Verbundenheit.
Positive Emotionen haben entscheidenden Anteil an unserer Gesundheit. Sie können:
Positive Emotionen zu fördern, bedeutet nicht, deinen Stress oder deine Situation zu verleugnen. Vielmehr wird es dir helfen, stressige Zeiten durchzustehen, wenn du Gelegenheiten zum Erleben positiver Emotionen in deinen Gesamtplan integrierst. Und es wird dir helfen, eine Pause von oder eine hilfreiche Distanz zu deinem Stress zu bekommen, und kann sogar die Intensität deines Stresses mindern.
Du kannst der Person, um die du dich kümmerst, helfen, indem du sie ermunterst und ihr hilfst, den Stressmanagementplan aus diesem Modul zu erstellen und anzuwenden. Ermuntere sie, sich Zeit für das Zusammenstellen eines Plans zu nehmen, und ermuntere sie, diesen Plan anzuwenden, wenn du erhöhten Stress oder Auslöser bemerkst. Unterstütze sie darin, sich Zeit zu nehmen, um Stressmanagementfähigkeiten wie Entspannungsübungen oder Bewegung/Sport zu praktizieren. Das Angebot, zuzuhören und Ideen auszutauschen, wenn die Person feststeckt oder sich überwältigt fühlt, ist eine weitere Möglichkeit der Unterstützung bei der Stressbewältigung.
Jeder erlebt Stress, auch von MS betroffene Angehörige und Freunde. Es ist wichtig, dass auch du Schritte unternimmst, um deinen Stress zu bewältigen. Der in diesem Modul beschriebene Stressmanagementplan ist nicht nur für Menschen mit MS bestimmt, er kann für jeden Menschen hilfreich sein. Nutze die Tipps und das Arbeitsblatt in diesem Modul, um deine eigenen Stressauslöser zu identifizieren und einen Plan zum Umgang mit deinem Stress zu entwickeln.
Auf den Seiten der die jeweiligen Landesverbände der DMSG (Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft Bundesverband e. V.) findest du weitere Anregungen und Kursangebote zu Stressmanagement und Verbesserung des emotionalen Wohlbefindens.
Entwickelt von der Universität Michigan, zur Verfügung gestellt von Janssen-Cilag GmbH