Gliederung der Podcastfolge:
Die Vorsorgeuntersuchung zur Früherkennung von Prostatakrebs: Ein sensibles Thema, zu dem Männer eher schweigen möchten. Liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, Sie hören heute die Premiere des ersten Podcasts der Initiative Deine Manndeckung. Mein Name ist Michael Berse, ich bin Facharzt für Urologie und Andrologie und praktiziere seit mehr als 20 Jahren in einer Gemeinschaftspraxis in Duisburg. Seit ich meine Praxistätigkeit begonnen habe, lag mir die Vorsorgeuntersuchung zur Früherkennung von Prostatakrebs besonders am Herzen. Denn diese Vorsorgeuntersuchung versetzt uns Ärztinnen und Ärzte in die Lage, den Patienten vor einem möglicherweise lebensbedrohlichen Erkrankungsverlauf zu bewahren. Ich engagiere mich deshalb schon seit mehreren Jahren als Unterstützer der Initiative Deine Manndeckung und freue mich, Sie heute über dieses wichtige Thema im Auftrag der Janssen-Cilag GmbH aufklären zu dürfen und Ihnen im Rahmen dieses Podcasts folgende Fragen beantworten zu dürfen. 1) Was bedeutet eigentlich Vorsorgeuntersuchung bzw. Früherkennung? 2) Auf welche möglichen Symptome sollten Sie achten? Und 3) Wie läuft solch eine Untersuchung überhaupt ab?
Kommen wir zunächst einmal zu den Fakten. Mit rund 60.000 Neuerkrankungen pro Jahr ist der Prostatakrebs die häufigste Krebserkrankung des Mannes jenseits des 45. Lebensjahres. Das bedeutet, jeder achte Mann erkrankt in seinem Leben an Prostatakrebs. Deshalb ist es sehr wichtig, liebe Männer, dass Sie wissen, dass jeder gesetzlich versicherte Mann ab dem 45. Lebensjahr einmal jährlich einen Anspruch auf eine Vorsorgeuntersuchung zur Früherkennung von Prostatakrebs hat. Männer mit familiärer Vorbelastung sollten bereits ab dem 40. Lebensjahr zur Vorsorge gehen. Die Untersuchung ist für Sie kostenlos.
Eine Früherkennungsuntersuchung kann den Krebs natürlich nicht vermeiden. Sie kann aber dazu beitragen, dass er in einem so frühen Stadium erkannt wird, dass er ohne wesentliche Schäden für den Patienten behandelt werden kann. Denn mögliche Beschwerden treten bei einem Prostatakrebs meist erst in den fortgeschrittenen Stadien der Erkrankung auf, sodass der Krebs dann oft nicht mehr heilbar ist. Solche Beschwerden können zum Beispiel Schmerzen beim Wasserlassen sein, aber auch beim Geschlechtsverkehr, beim Stuhlgang oder auch Knochenschmerzen. Blut oder auffällige Verfärbungen in Urin oder Samenflüssigkeit sollten Sie daher umgehend mit einer Ärztin oder einem Arzt besprechen und diese zeitnah weiter abklären lassen.
Bei der eigentlichen Vorsorgeuntersuchung fragt Sie die Ärztin oder der Arzt zunächst einmal nach Ihrer medizinischen Vorgeschichte und auch nach der Ihrer Angehörigen und erklärt Ihnen, was bei der Untersuchung gemacht wird. Die Untersuchung selbst startet damit, dass die Leistengegend und die äußeren Geschlechtsteile abgetastet werden. Im Anschluss erfolgt die sogenannte rektal-digitale Untersuchung, das heißt der Arzt oder die Ärztin tastet vorsichtig mit dem Finger ihre Prostata durch den After ab. Die Untersuchung verläuft in der Regel schnell und dauert längstens etwa 20 Sekunden. Auch wenn sie vielleicht etwas unangenehm sein kann, ist sie in der Regel schmerzfrei und wird nach dem ersten Mal in der Zukunft kein Tabuthema mehr für Sie sein.
Zusätzlich zu dieser Basisuntersuchung der gesetzlichen Krankenkassen kann auch ein Bluttest durchgeführt werden, bei dem der Spiegel des prostataspezifischen Antigens, kurz PSA, bestimmt wird. Dieser Blutwert kann schon sehr früh Hinweise auf eine mögliche Prostatakrebserkrankung geben. Ein erhöhter PSA-Wert kann allerdings auch andere Ursachen als eine Krebserkrankung haben. Leider ist dieser Bluttest bisher keine Kassenleistung und muss daher von Ihnen selbst bezahlt werden. Aber dieser zusätzliche Test erhöht die Aussagekraft der Vorsorgeuntersuchung für Sie signifikant. Falls nach den Untersuchungen ein Verdacht auf Prostatakrebs besteht, wird der Arzt oder die Ärztin weitere Untersuchungen mit Ihnen besprechen und sodann durchführen, um den Verdacht zu bestätigen oder zu entkräften.
Abschließend darf ich das Gesagte noch einmal in einem fürsorglichen Rat an Sie zusammenfassen: 1) Haben Sie bitte keine Angst oder Scheu vor einer Vorsorgeuntersuchung. 2) Beginnen Sie frühzeitig ab dem 45. Lebensjahr mit der Vorsorgeuntersuchung und wiederholen Sie diese bitte jährlich. Und 3) ermutigen Sie alle Männer in Ihrem Bekanntenkreis, ebenfalls regelmäßig zur Vorsorgeuntersuchung zu gehen, denn es ist weiterhin ein großes Problem, die Männer zur Teilnahme an der Vorsorgeuntersuchung zu bewegen. Während bei den Frauen etwas mehr als jede zweite zur gynäkologischen Vorsorgeuntersuchung geht, nehmen bei den Männern nur etwa 25 % diese Möglichkeit wahr. Wenn Sie nach Ihrer Vorsorgeuntersuchung andere Männer motivieren, diese auch wahrzunehmen, können wir das sicher gemeinsam verbessern. Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit und bleiben Sie gesund.