Glossar

Glossar HIV: Fachbegriffe einfach erklärt

Im Zusammenahng mit HIV und AIDS fallen viele schwierige Begriffe. Das Glossar erklärt dir diese Fachwörter kurz und verständlich.

A

Ausmaß, in dem das Verhalten des:r Patient:in mit der Empfehlung des:r Ärzt:in übereinstimmt.

Antiretroviral bedeutet gegen Retroviren gerichtet. Da HIV ein Retrovirus ist, spricht man bei der medikamentösen HIV-Behandlung auch von „antiretroviraler Therapie“.

Medikamente zur Behandlung der HIV-Infektion, die sich gegen Retroviren wie das HI-Virus richten und deshalb als antiretroviral bezeichnet werden.

B

Plastik- oder Alufolien, in die einzelne oder mehrere Tabletten eingeschweißt werden.

C

Die CD4-Zellzahl gibt die Anzahl bestimmter Zellen (TH-Zellen, auch "Helferzellen" oder "T4-Zellen" genannt) des Immunsystems an, die durch das HI-Virus befallen werden können, und die für ein funktionierendes Abwehrsystem wichtig sind.

Gemeint ist der Gebrauch bestimmter, meist illegaler, Drogen vor oder zum Sex. Am häufigsten verwendet werden Cannabis, Ecstasy, Gamma-Butyrolacton (GBL) bzw. Gammahydroxybutyrat (GHB), Amphetamine (Speed), Crystal Meth, Kokain, Ketamin, LSD und Poppers

D

Seelische Erkrankung mit den Leitsymptomen gedrückte, depressive Stimmung, Verlust von Freude und Interesse an normalerweise angenehmen Aktivitäten sowie Müdigkeit, Kraft- und Lustlosigkeit.

Ungleichbehandlung (meist Ausgrenzung, Benachteiligung oder Herabwürdigung) einer Person aufgrund deren Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe (z. B. ethnische Zugehörigkeit, Religion oder sexuelle Orientierung). Diskriminierung ist meist Folge vorhergehender Stigmatisierung.

H

Hepatitis-B-Virus

Eines der bekannten Hepatitis-Viren, die eine Hepatitis (Leberentzündung) hervorrufen.

Humanes Immundefizienz-Virus bzw. Menschliches Immunschwäche-Virus. Löst eine Immunschwäche aus, die unbehandelt zu Aids führt.

I

HIV ist vor allem durch ungeschützten Sex und durch Blutkontakt übertragbar.

N

Man spricht von einer 'nachweisbaren' Viruslast, wenn bei einem HIV-Bluttest Kopien des HI-Virus im Blut festgestellt werden (derzeit liegt die Nachweisgrenze der Testverfahren bei etwa 50 Viruskopien pro ml Blut).

Konzentration von Viruspartikeln im Blut, unterhalb derer ein Nachweis mit modernen Methoden nicht möglich ist. Wenn die Viruslast unterhalb der Nachweisgrenze liegt sind nur sehr wenige Viren im Blut vorhanden.

Von 'nicht nachweisbar' spricht man, wenn bei einer Blutuntersuchung wegen zu geringer Mengen an Viruskopien kein HIV nachzuweisen ist. Derzeit liegt die Nachweisgrenze der Testverfahren bei etwa 50 Viruskopien pro ml Blut.

Die älteste Gruppe antiretroviraler Medikamente, die die Fähigkeit des HIV hemmen, sein Erbmaterial zu kopieren. Ohne diese Kopien können keine neuen HI-Viren gebildet werden.

Eine Gruppe antiretroviraler Medikamente, die die Wirkung des gleichen Enzyms ("Werkzeug" des Virus) hemmen wie die NNRTIs, sich aber chemisch von diesen unterscheiden.

Siehe Nukleosidische Reverse-Transkriptase-Hemmer

P

Medikamenteneinnahme nach einem meist sexuellen Kontakt mit einer HIV-positiven Person, um eine Infektion zu verhindern. Muss innerhalb von maximal 24-72 Stunden begonnen werden.

Prophylaxe bedeutet Vorbeugung bestimmter Erkrankungen. Damit bestimmte Bakterien sich nicht ausbreiten können, kann es z. B. bei geschwächtem Immunsystem sinnvoll sein, Antibiotika einzunehmen.

Bestimmtes Enzym, welches Proteine spaltet und bei der Virusvermehrung eine wichtige Rolle spielt.

Eine Gruppe antiretroviraler Medikamente, die die HIV-Protease hemmen, ein Enzym ("Werkzeug" des Virus), das das HIV braucht, um sich zu vermehren.

Diagnostik und Behandlung seelischer Störungen mit kommunikativen Mitteln (meist Gespräch, aber z. B. auch übende Verfahren). Es existiert eine Vielzahl z. T. sehr unterschiedlicher Psychotherapieverfahren.

R

HIV-Medikamente wirken, indem sie die Vermehrung der HI-Viren behindern. Im Laufe einer Behandlung können jedoch Viren Abwehrstrategien gegen die Wirkstoffe entwickeln, wodurch diese dann unwirksam werden. In diesem Falle spricht man von Resistenz. Resistenzen können sich besonders dann entwickeln, wenn die Viruslast trotz Behandlung hoch ist.

Mitglied einer Familie von Viren, welches als Erbinformation RNA besitzt (der Mensch besitzt DNA) und daher das Enzym Reverse Transkriptase benötigt, um die eigene RNA in DNA umzuschreiben, weil die Virus-Erbinformation nur als DNS in die menschliche DNS eingebaut werden kann. HIV ist ein Retrovirus. Medikamente gegen HIV werden daher als „antiretroviral“ bezeichnet.

S

Gefühl der Verlegenheit oder Bloßstellung, z. B. bei Verletzung der Intimsphäre oder weil die Person glaubt, nicht den Erwartungen und Normen zu entsprechen.

Regelmäßige Treffen von Personen mit einem ähnlichen Problem oder Anliegen (z. B. Coming-Out-Gruppen oder Positivengruppen). Ziele der Selbsthilfegruppen sind Informations- und Erfahrungsaustausch, praktische Lebenshilfe und emotionale Unterstützung unter Betroffenen (oder Angehörigen). Im Gegensatz zu Psychotherapiegruppen werden in Selbsthilfegruppen keine seelischen Störungen behandelt.

T

Ausmaß, in dem das Verhalten des:r Patient:in mit der Empfehlung des:r Ärzt:in übereinstimmt.

Infektion mit bestimmten Parasiten (Toxoplasma gondii). Wird durch rohe Lebensmittel und Katzenkot übertragen und kann Menschen mit geschwächtem Immunsystem gefährlich werden, indem zum Beispiel das Gehirn befallen wird.

siehe Retrovirus

V

Sehr kleiner Krankheitserreger, der keinen eigenen Stoffwechsel hat und für seine Vermehrung auf bestimmte Zellen des infizierten Menschen angewiesen ist. Das HI-Virus infiziert vor allem bestimmte Zellen des Immunsystems, aber auch andere Körperzellen des Menschen.

Virusmenge im Blut. Je höher die Viruslast, umso ansteckender ist der/die Betroffene. Therapien haben zum Ziel, die Viruslast soweit zu verringern, dass auch mit den modernsten Methoden kein Virus mehr nachweisbar ist. Man sagt dann, dass die Viruslast unter der Nachweisgrenze liegt.

W

Hier: Zeit zwischen der Kontaktaufnahme mit einem:r Psychiater:in oder Psychotherapeut:in und dem Erstgespräch bzw. zwischen dem Erstgespräch und dem Beginn der Therapie. In der Regel bedingt durch die nur in begrenzter Zahl zur Verfügung stehenden Gesprächstermine bzw. Behandlungsplätze bei gleichzeitig hoher Nachfrage.

Logo Janssen | Pharmaceutical Companies of Johnson & Johnson